Matthias hat heute Geburtstag! Ich habe ihm ein Wochenende in absehbarer Zeit geschenkt. Kann man aber leider so schlecht einpacken und jetzt habe ich nur die Kerze auf dem Frühstückstisch. Na ja, was Symbolisches halt. Er freut sich aber. Klar, was will er sagen? Er hatte auch „nichts“ zu meinem Geburtstag.
Beim Aufräumen im Büro finde ich ein kleines Werbegeschenk. Ein Flyer mit einem aufgeklebten Vitamin C-Brausebonbon, mit einem unüblichen Durchmesser von gut 4 cm. Das Ganze ist in grellgelber Folie in Bonbonmanier verpackt. Sieht gut aus. Fast wie ein Geschenk. Holla! Perfekt. Den mache ich vom Flyer, lege ihn liebevoll auf seinen Schreibtisch und schon habe ich meine nette Kleinigkeit. Und auch noch gesund. Das ist der absolute Liebesbeweis! Soll ich ihm noch ein Glas Wasser dazustellen? Mach ich gleich. Gehe erst mal die Bestellung packen, die gleich abgeholt werden soll.
So, fertig mit Packen. Im Büro kommt mir Matthias entgegen. In der rechten Hand eine Banane, in der linken ein Glas Wasser. Das Gesicht weiß, die Augen rot verquollen und breitflächig umrandet. Er schmatzt. „Wie siehst du denn aus?“, frage ich besorgt. – „Dieses Scheiß-Zitronenbonbon …!“
Unglaublich. Allein bei der Vorstellung kann ich förmlich spüren, wie die Speicheldrüsen bei dem Versuch, der Kohlensäure Herr zu werden, am Explodieren sind. Wie die Augen erfolglos versuchen, den Überschuss an Flüssigkeitsproduktion zu kompensieren. Wie der Gaumen und die Speiseröhre der ungesunden Menge an Säure ausgeliefert sind und wie der Schaum das Mundvolumen sprengt. Das mit dem Liebesbeweis kann ich jetzt vergessen. Das könnte mir locker als Anschlag ausgelegt werden. Nach zwei Minuten sehe ich aber genauso aus.
Vor Lachen.
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